Einstieg

Herzlich Willkommen beim Grünen Gockel, beim Grünen Hahn und beim Grünen Güggel!

Hier finden Sie alle notwendigen Informationen, um in einer Kirchengemeinde oder einer kirchlichen Einrichtung ein Umweltmanagementsystem einzuführen. Dabei ist es egal, ob Sie sich für den Grünen Hahn oder EMAS entscheiden. Da der Grüne Hahn die Anforderungen von EMAS übernimmt, können die Erläuterungen und Umsetzungsvorschläge für beide Systeme genutzt werden.

Schritt für Schritt finden Sie in 5 Etappen, was zu tun ist. Jeder Schritt wird erläutert und durch Materialien für die Umsetzung unterstützt. In der Wahl von Methoden und Materialien sind Sie jedoch frei. Es können auch Methoden und Materialien verwendet werden, die Sie z. B. von Ihrer Kirche oder Ihrem Bistum bekommen (haben). Siehe dazu die Links bei Kontakte.

Auf diesen Seiten wird von Kirchengemeinden gesprochen. Gemeint sind selbstverständlich auch Pfarrgemeinden oder Pfarreien. Die Systematik kann aber ebenso für kirchliche Einrichtungen und Organisationen angewandt werden. Was Sie ggf. beachten sollten, finden Sie weiter unten im Abschnitt Hinweise für kirchliche Einrichtungen.

Der Grüne Gockel ist ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem speziell in Kirchengemeinden sowie kirchlichen und diakonischen Einrichtungen. Es orientiert sich an den Vorgaben der EU-Verordnung für Umweltmanagement und -audit (EMAS-Verordnung). Die Verordnung zielt darauf ab, die Arbeit in Organisationen zunehmend umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten. Was für eine erfolgreiche Zertifizierung zu beachten ist, wird auf diesen Seiten beschrieben.

Wie bei jedem Managementsystem geht es um einen dauerhaften Prozess. Es ist also kein Projekt auf Zeit. Nach der Einführung und der erfolgreichen Validierung folgt die Phase der Umsetzung von Maßnahmen und der Verstetigung. Jährlich wiederholen sich manche der hier beschriebenen Schritte, werden aktualisiert oder fortgeschrieben. Nach 3 bzw. 4 Jahren (das hängt von Ihrer Kirche oder dem Bistum ab) erfolgt die Revalidierung. Diese regelmäßige externe Überprüfung stellt sicher, dass die Gemeinde sich dauerhaft und zunehmend auf umweltgerechtes Handeln ausrichtet.

Ein Umweltteam steuert im Auftrag der Gemeinde bzw. der Organisation die Einführung des Grünen Hahns. Dazu gehören eine Bestandsaufnahme, die Planung und Umsetzung von konkreten Maßnahmen sowie die Verankerung des Umweltschutzes in den Strukturen der Organisation.

Einrichtungen wird grundsätzlich eine Zertifizierung nach EMAS empfohlen. EMAS ist ein staatlich anerkanntes und weit über Kirchen hinaus bekanntes System. Der Grüne Gockel ist zwar ebenso anspruchsvoll, ihm fehlt jedoch die staatliche Anerkennung. Dafür liegen die Kosten für eine Zertifizierung nach dem Grünen Hahn unter denen von EMAS. Für Kleinsteinrichtungen mag auch aus diesen Gründen eine Zertifizierung nach dem Grünen Güggel eine gute Wahl sein. Ab 250 Mitarbeitenden ist eine Zertifizierung nach dem Grünen Hahn für Einrichtungen jedoch nicht mehr möglich.

In den Texten auf dieser Website werden Kirchengemeinden angesprochen. Das liegt vor allem daran, dass diese die größte Zielgruppe bilden. Einrichtungen können die Anleitungen, Methoden und Materialien jedoch genauso nutzen. Wo spezifische Bedingungen einer Kirchengemeinde angesprochen sind, wie z. B. Kommunikation mittels eines Gemeindebriefes, müssen Einrichtungen diese auf ihre Bedingungen übertragen, im Beispiel wäre das vielleicht ein Newsletter statt eines Gemeindebriefes.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Kirchengemeinden und Einrichtungen mit Umweltmanagement ist die ehren- bzw. hauptamtliche Zusammensetzung des Umweltteams. In Einrichtungen, wie z. B. Tagungshäusern oder Verwaltungen, wird die Zusammensetzung von Kompetenzen im Team gezielt gesteuert. Sinnvoll ist eine Einbindung von Schlüsselpersonen, wie z. B. der Leitung der Hauswirtschaft und der Haustechnik. Ein:e Vertreter:in der Geschäftsleitung im Umweltteam erleichtert manche Entscheidungsfindung, ist aber nicht zwingend erforderlich, wenn die Kommunikation zwischen Umweltteam und Leitung funktioniert. Mitarbeitende mit besonderem Interesse an Umweltthemen haben oft tolle Ideen und können andere motivieren, es lohnt sich sie einzubinden.

Einrichtungen sollten sich darüber im Klaren sein, dass personelle Kapazitäten für das Umweltmanagement bereitgestellt werden müssen. Dies gilt vor allem für das Jahr der Einführung des Umweltmanagementsystems. In den Folgejahren verringert sich der Aufwand meist deutlich.

Die Integration des Umweltmanagements in die strategische Ausrichtung hat für viele Einrichtungen eine größere Bedeutung als für Kirchengemeinden. So sollte sich ein Tagungshaus z. B. Gedanken machen, welche Zielgruppen es mit einer ökologischen Ausrichtung seines Hauses wie ansprechen kann. Eine Verwaltungsstelle muss indirekte Umweltauswirkungen berücksichtigen, die durch Verwaltungsentscheidungen bei nachgeordneten Stellen entstehen können.

Aller Anfang für die Arbeit mit dem Grünen Hahn ist ein Beschluss der Gemeindeleitung zur Einführung des Umweltmanagementsystems. Die Leitung sollte sich bewusst sein, dass der Beschluss Konsequenzen hat und auch die Leitung damit Aufgaben bekommt. Daher sollte sich das Leitungsgremium vor dem Beschluss gründlich informieren. Dabei helfen die Ansprechpersonen Ihrer Kirche oder Ihres Bistums.

Wenn der Beschluss gefasst und ein Umweltteam zusammengestellt ist, werden die Aktiven von der Kontaktstelle der jeweiligen Landeskirche oder des Bistums in vielfältiger Weise unterstützt. Bitte wenden Sie sich dafür an Ihre entsprechende Kontaktperson.

Die Einführung des Umweltmanagements machen Sie nun am besten direkt öffentlich bekannt, im Gemeindebrief, Ihrer Website oder der lokalen Presse. Vielleicht laden Sie dabei auch zu einer Auftaktveranstaltung ein, bei der Sie den Start feierlich begehen und die ganze Gemeinde über den Grünen Hahn informiert und zur Beteiligung eingeladen wird. Eine Auftaktveranstaltung durchzuführen ist jedoch keine Pflicht.


Der “neue” Grüne Hahn leitet Sie in fünf Etappen durch alle Arbeitsschritte. Die Reihenfolge der Etappen entspricht grundsätzlich dem empfohlenen Vorgehen bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems. Insbesondere die ersten drei Etappen bauen direkt aufeinander auf. So muss zuerst bestimmt werden: Wo stehen wir?. Erst dann kann entschieden werden: Was ist uns wichtig? und Wohin wollen wir?. Parallel wird festgelegt: Wie kommen wir dahin?. Mit der Frage: Sind wir auf richtigen Weg? wird immer wieder reflektiert und das System zertifiziert.

Es wird empfohlen, die ersten drei Etappen nacheinander zu bearbeiten, wobei ein Zurückspringen und Vertiefen oder auch ein Vorausschauen jederzeit möglich ist. Es ist sinnvoll, gleich von Beginn an im Regiebuch aus der Etappe “Wie kommen wir dahin?” Ihre Verabredungen und Regelungen festzuhalten.

Nutzen Sie die Verlinkungen zwischen den Etappen und Stationen, um sich einen guten Überblick über das Gesamtsystem zu verschaffen. Das Glossar erklärt die zentralen Begriffe.

Bitte laden Sie nicht alle Infos herunter, um ein gedrucktes „Handbuch“ zu erstellen. Nutzen Sie den Vorteil einer digitalen Website, deren Inhalte und Hilfsmittel sich weiterentwickeln können. Schauen Sie am besten immer auf der Website vorbei, wenn Sie mit der nächsten Station beginnen und nutzen Sie die jeweils aktuellen Hilfsmittel.