Glossar

Anwendungsbereich
Im Anwendungsbereich legt eine Kirchengemeinde fest, für welche Teile das Umweltmanagementsystem Grüner Hahn gelten soll. Das umfasst einerseits Gebäude und Flächen, aber auch die Tätigkeiten (Gruppen, Aktivitäten usw.) einer Kirchengemeinde.

Audit
Ein Audit ist ein systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess, um zu prüfen, inwieweit bestimmte Kriterien erfüllt wurden. Ein Audit erfolgt in der Regel vor Ort in einer Organisation und beinhaltet Gespräche mit Beteiligten, Interviews und Einsichtnahme in Dokumente. Man unterscheidet zwischen internen Audits, bei der die Organisation selbst ihr Vorgehen reflektiert, und externen Audits, auch Validierungsaudits genannt.

Bedeutende Umweltaspekte
Bedeutende Umweltaspekte sind diejenigen Umweltaspekte, die bedeutende Umweltauswirkungen haben. Manchmal auch wesentliche Umweltaspekte genannt.

Bindende Verpflichtungen
Rechtliche Verpflichtungen, die eine Kirchengemeinde erfüllen muss, und andere Anforderungen, die eine Kirchengemeinde erfüllen will. In diesem Zusammenhang nur bezogen auf Umwelt. Diese Umweltvorschriften werden im Rechtskataster zusammengefasst.

Chance
Eine Chance ist die Möglichkeit, etwas zu erreichen oder zu bewirken. Wir sprechen daher auch gern vom Rückenwind, der das Bemühen im Umweltschutz stärkt.

Chancen- und Risikobewertung
Im Rahmen des Grünen Güggels gilt es, mögliche Chancen und Risiken festzustellen und zu bewerten. Mit anderen Worten: Wo ist Gegenwind oder Rückenwind zu erwarten? Risiken werden beleuchtet, um Gegenmaßmahmen einleiten zu können. Chancen sind dagegen günstige Gelegenheiten, die genutzt werden können, wenn sie erkannt werden. Chancen und Risiken können sich ergeben aus den Umweltaspekten, aus der Umfeldanalyse sowie aus dem Rechtscheck.

Controlling
Mit Controlling ist gemeint, Prozesse zu überwachen und zu steuern, so dass sie zu den gewünschten Ergebnissen führen. Beim Grünen Hahn gehört dazu, die Umsetzung des Umweltprogramms im Blick zu halten, sowie die laufende Bewertung der Kennzahlenentwicklung. Auch das interne Audit ist Teil des Controllings, da damit die gesamte Entwicklung im Umweltmanagement überprüft wird und mit Korrekturmaßnahmen nachgesteuert werden kann.

EMAS
EMAS ist die Abkürzung für Environmental Management and Audit Scheme und ist die Kurzform für die Europäische Verordnung Nr. 1221/2009, welche die Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem definiert. Die Teilnahme am europäischen Umweltmanagement nach EMAS ist freiwilig und steht allen Organisationen offen. EMAS ist die Grundlage für den Grünen Gockel.

EMAS-Anforderungen
In der EMAS Verordnung werden die Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem beschrieben und definiert. Der Grüne Gockel legt die gleichen Anforderungen zugrunde.

Etappe
In 5 Etappen ist der Weg zur Einführung und Aufrechterhaltung des Grünen Gockels beschrieben. Eine Etappe ist dabei ein Teilstück des Weges. Die Etappen sind durch Leitfragen charakterisiert: Wo stehen wir? Was ist uns wichtig? Wohin wollen wir? Wie kommen wir dahin? Sind wir auf dem richtigen Weg?

Fachstellen

siehe Zertifizierungsstellen

Gefährdungsbeurteilung
Zur Gewährleistung von Sicherheit am Arbeitsplatz und der Sicherheit von Gästen und Nutzerinnen von Räumen muss systematisch analysiert werden, welche Gefährdungen vorliegen, um diese dann mit geeigneten Maßnahmen unter Kontrolle zu bringen. Die Gefährdungsbeurteilung ist ein wichtiges Element des gesetzlich geregelten Arbeitsschutzes. Im Zusammenhang mit Umweltmanagement spielt die Gefährdungsbeurteilung vor allem eine Rolle im Umgang mit Gefahrstoffen in Reinigungsmitteln und anderen Chemikalien, weil der nicht sachgemäße Umgang mit Gefahrstoffen nicht nur die Gesundheit der Menschen gefährdet, sondern bei Freisetzung gefährlicher Stoffe auch die Umwelt beeinträchtigen kann. Im Gefahrstoffmanagement ist deshalb eine systematische und dokumentierte Gefährdungsbeurteilung der erste Schritt. Aus den Ergebnissen werden ggf. weitere Schritte und Maßnahmen abgeleitet.

Ideenspeicher
Der Ideenspeicher ist der Ort, an dem Ideen für Ziele, Maßnahmen, Projekte und Aktionen festgehalten werden, damit sie nicht verloren gehen und man später wieder darauf zurückgreifen kann.

Indikator
Ein Indikator liefert Informationen über den Zustand, den Fortschritt oder die Leistung eines Prozesses. Ein Indikator basiert auf einer messbaren Größe, die regelmäßig erhoben und überwacht wird. Im Umsetzungsprozess des Umweltprogramms ermöglichen Indikatoren die Überwachung und Beurteilung von Fortschritten. Indikatoren können absolute Zahlen sein oder Kennzahlen, die sich auf eine bestimmte Größe beziehen. Wenn in Einzelfällen kein messbarer Indikator angegeben werden kann, kann auch der beabsichtigte Zustand beschrieben werden, an dem die Zielerreichung gemessen wird.

Interessensgruppen
Auch Stakeholder oder interessierte Parteien genannt. Es sind Personen, Gruppen oder Organisationen, die ein Interesse an oder einen Einfluss auf das Umweltmanagement der Organisation haben. In einer Kirchengemeinde gehören dazu die Gemeindemitglieder, Mitarbeitende, Gebäudenutzer, Lieferanten, Verwaltungsstellen, die Kirche oder das Bistum, zu der die Gemeinde gehört, aber auch Nachbarn, die bürgerliche Gemeinde, Natur- und Umweltschutzgruppen vor Ort. Sie haben wirtschaftliche, soziale oder umweltbezogene Interessen und ggf. Erwartungen an die Gemeinde.

Internes Audit
Das interne Audit ist eine interne Prüfung und Bewertung des Umweltmanagementsystems mit dem Ziel der internen Kontrolle und Verbesserung. Dabei wird die Einhaltung der Umweltziele und der Umweltvorschriften ebenso überprüft wie die Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems. Im Unterschied zum Validierungsaudit durch eine externe unabhängige Prüferin prüfen im internen Audit Mitarbeitende aus der Organisation oder Mitglieder des Umweltteams.

Kennzahl
Kennzahlen sind quantitative Größen, die Informationen über einen bestimmten Umweltaspekt liefern. Wenn möglich werden Rohdaten in Beziehung zu einer anderen Größe gesetzt. Das hat den Vorteil, dass Daten aussagekräftiger und vergleichbarer werden. Beispiel: Eine absolute Zahl wie z. B. der Energieverbrauch in kWh innerhalb eines Jahres sagt noch nicht viel darüber aus, ob der Energieverbrauch hoch oder gering ist. Eine Kennzahl (z. B. kWh pro m² Nutzfläche oder kWh pro Nutzungsstunde oder kWh pro Mitarbeiter) bezieht mehr Informationen ein und ermöglicht so eine fundierte Bewertung.

Kernindikatoren
Die EMAS-Kernindikatoren dienen dazu, die Umweltleistung in einer Organisation zu überwachen und zu bewerten. Die EMAS-Verordnung geht davon aus, dass die Umweltaspekte Energie, Wasser, Abfall, Ressourcenverbrauch, Biodiversität und Emissionen für den Umweltschutz in allen Organisationen eine wichtige Rolle spielen. Deshalb müssen Anwender von EMAS oder dem Grünen Güggel zu diesen Umweltaspekten berichten und entsprechende Daten veröffentlichen. Aus den Rohdaten werden Kennzahlen (Zahl R) gebildet, indem die absoluten Größen (Zahl A) auf eine festgelegte Größe (Zahl B) bezogen werden. Beispiel: Stromverbrauch in kWh/a pro Gemeindeglied.

Kirchliche:r Umweltrevisor:in
Kirchliche Umweltrevisor:innen (KUR) sind besonders qualifizierte Personen, die vom Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement (KirUm) zugelassen sind, Umweltmanagementsysteme nach dem Grünen Hahn zu prüfen und zu bewerten. Eine Liste der zugelassenen KUR mit Kontaktdaten wird auf der Internetseite von KirUm geführt. Dieser Liste ist auch zu entnehmen, für welche Kategorien der/die jeweilige KUR zugelassen ist. Das KirUm-Netzwerk hat einen Arbeitskreis Validierung eingesetzt, der die Tätigkeit der KUR überwacht. Wenn Gemeinden oder Organisationen Probleme mit einem/einer KUR haben, können sie sich an ihre Zertifizierungsstelle wenden. Diese wird bei Bedarf den KirUm-Arbeitskreis Validierung zur Lösung der Probleme hinzuziehen.

Kirchliche Umweltauditorinnen
Meist werden darunter Personen aus der Organisation oder von außerhalb verstanden, die das Umweltmanagementsystem prüfen und bewerten. In der EMAS werden sie auch “Betriebsprüfer” genannt. Im kirchlichen Umweltmanagement sind Umweltauditorinnen aber auch Personen, die ehrenamtlich und von der Kirche bzw. dem Bistum beauftragt Gemeinden im Prozess zum Grünen Gockel begleiten und sie anleiten. In manchen Kirchen heißen diese Personen auch Lotsen oder Prozessbegleiterinnen. Einige Kirchen oder Bistümer setzen eher darauf, die Umweltmanagementbeauftragten der Gemeinden direkt auszubilden.

KirUm
siehe Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement

KMU
Kleinstunternehmen sowie kleine und mittlere Unter­nehmen (KMU) im Sinne der Empfehlung 2003/361/EG der Kommission vom 6. Mai 2003 können bei EMAS den Validierungszeitraum von drei auf vier Jahre verlängern, wenn der Umweltgutachter das Vorliegen der in Art. 7 EMAS festgelegten Voraussetzungen bestätigt. Nach dieser EU-Verordnung gelten als KMU Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden (gemessen in Vollzeitäquivalenten, ohne Auszubildende sowie Mutterschafts- und Elternzeiten) und die entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. EUR erzielen oder deren Jahressumme sich auf höchstens 43 Mio. EUR beläuft. Beim Grünen Hahn werden grundsätzlich nur kleine und mittlere Organisationen validiert, es sei denn es handelt sich um Kirchengemeinden, die in Einzelfällen die KMU-Grenze von 250 Mitarbeitenden überschreiten können.

Kontext
Die Kontextbeschreibung ist eine Darstellung der Umstände, Rahmenbedingungen, internen und externen Faktoren, die Einfluss auf die Fähigkeit einer Organisation haben, ihre Umweltziele zu erreichen. Sie verdeutlichen die Umstände, unter denen Prozesse und Entscheidungen stattfinden. Dazu gehören u. a. organisatorische, wirtschaftliche, technologische oder regulatorische Bedingungen, aber auch relevante Umweltzustände, die Einfluss auf die Organisation haben. Aus diesem Kontext lassen sich Chancen und Risiken ableiten, die dann gezielt bearbeitet werden können.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess ist ein systematischer und fortlaufender Ansatz zur Optimierung von Prozessen, Produkten und Dienstleistungen. Der Grüne Hahn nutzt diesen KVP zur schrittweisen Verbesserung der Umweltleistung. Ein gängiges Modell für den KVP ist der PDCA-Zirkel: Plan-Do-Check-Act, in dem vier Schritte unterschieden werden: Verbesserungspotenziale werden identifiziert, Ziele formuliert und Maßnahmen zur Verbesserung geplant (Plan). Diese Maßnahmen werden umgesetzt (Do). Dann wird geprüft, ob die Maßnahmen zu den gewünschten Verbesserungen geführt haben (Check). Wenn das der Fall ist, werden sie in die regulären Prozesse integriert; wenn nicht, werden Anpassungen vorgenommen oder neue Maßnahmen geplant (Act) und der Zirkel beginnt von vorn.

Lebensweganalyse
Bei der Analyse von Beschaffungstätigkeiten muss der Lebensweg von Produkten und Dienstleistungen berücksichtigt werden. Damit sind die Abschnitte des Lebenswegs eines Produkts oder einer Dienstleistung gemeint, die von der Organisation gesteuert oder beeinflusst werden können. Abschnitte des Lebenswegs sind Rohstoffgewinnung, Beschaffung und Auftragsvergabe, Produktion, Transport, Nutzung, Behandlung am Ende des Lebenswegs und endgültige Beseitigung. In der Praxis des kirchlichen Umweltmanagements beschränkt sich die Lebensweganalyse meistens darauf, Umweltkriterien für die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen festzulegen. Diese Kriterien können sich sowohl auf Produkteigenschaften (dabei helfen z. B. Energieeffizienzklassen oder Umweltsiegel) als auch auf den Herstellungsprozess (z. B. aus kontrolliert biologischem Anbau) oder die Auswahl von Produkten (z. B. mehr pflanzliche Lebensmittel statt solche von Tieren) und Lieferanten (im kleinen Laden vor Ort statt dem Internetanbieter) beziehen.

Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement
Im Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement (KirUm) haben sich Bistümer, Landeskirchen, Freikirchen und kirchliche Einrichtungen aus Deutschland und der Schweiz zusammengeschlossen, um sich auszutauschen und sich gegenseitig darin zu unterstützen, mit Umweltmanagement einen Beitrag zum Umweltschutz in der Kirche zu leisten. Das KirUm-Netzwerk hat auch die Aufgabe, gemeinsame Standards für kirchliches Umweltmanagement nach dem Grünen Hahn, Grünen Gockel und Grünen Güggel sicherzustellen und – immer eng orientiert an der EMAS-Verordnung – weiterzuentwickeln. Außerdem lässt KirUm die Kirchlichen Umweltrevisor*innen zu und nimmt die Aufsichtsfunktion über ihre Tätigkeiten wahr.

Rechtscheck
Ein Rechtscheck ist eine systematische Überprüfung der Einhaltung aller bindenden Verpflichtungen einer Organisation (vgl. Rechtskataster). Dabei wird anhand des Rechtskatasters zunächst geprüft, welche Vorschriften für eine Organisation relevant sind und welche Pflichten sich daraus für die Organisation ergeben. Dann wird analysiert, ob diese Vorschriften eingehalten werden. Ein erfolgreicher Rechtscheck identifiziert Schwachstellen, die behoben werden müssen. Daraus werden Handlungsempfehlungen abgeleitet und umgesetzt. Die Nichteinhaltung bindender Verpflichtungen ist ein Hinderungsgrund für eine erfolgreiche Validierung.

Rechtskataster
Das Rechtskataster ist eine Liste der Umweltgesetze, Vorschriften und Normen, die für eine Organisation relevant sind. Es enthält Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und technische Regeln, die von der EU, Bund, Ländern und der DGUV erlassen wurden. In der EMAS-Verordnung werden diese zusammenfassend bindende Verpflichtungen genannt. Im kirchlichen Umweltmanagement werden die Vorschriften ergänzt um kirchliche Gesetze und Richtlinien, die den Umwelt- und Klimaschutz der Kirchen und Bistümer regeln. Die Anwender müssen darüber hinaus ihre kommunalen Vorschriften und Satzungen mit Umweltbezug ergänzen sowie ggf. Verpflichtungen, die sie selbst eingegangen sind.

Revalidierung
Die Revalidierung ist die Wiederholungsprüfung nach in der Regel vier Jahren. Sie läuft im Prinzip gleich ab wie die Validierung.

Risiko
Ein Risiko ist die Möglichkeit, dass ein unerwünschtes Ereignis eintritt. Wie relevant ein Risiko ist, bemisst sich einerseits aus der Wahrscheinlichkeit des Eintritts dieses Schadensereignisses und andererseits aus dem Ausmaß des möglichen Schadens. Beim Grünen Gockel sprechen wir auch vom Gegenwind, der (unerwartet) entgegenkommt und in der Umweltarbeit behindern kann.

Stakeholder
siehe Interessensgruppen

Stakeholderanalyse
In der Stakeholderanalyse werden Interessensgruppen identifiziert, die Erwartungen an das Umweltmanagement der Organisation haben. Diese Erwartungen werden bewertet, ob sich daraus Chancen oder Risiken ergeben. Anforderungen der Stakeholder, die als wesentlich betrachtet werden, werden zu bindenden Verpflichtungen.

Stakeholderlandkarte
Eine Stakeholderlandkarte ist ein visuelles Instrument, das Stakeholder und ihre Beziehungen, Interessen und ihren Einfluss übersichtlich darstellt. Es sind verschiedene Darstellungsformen möglich: z. B. ein Kreis, eine Matrix oder eine MindMap.

Standort
Ein Standort ist laut EMAS-Verordnung “ein bestimmter geografischer Ort, der der Kon­trolle einer Organisation untersteht und an dem Tätigkeiten ausgeführt, Produkte hergestellt und Dienstleistungen erbracht werden, einschließlich der gesamten Infrastruktur, aller Ausrüstungen und aller Materialien; ein Standort ist die kleinste für die Registrierung in Betracht zu ziehende Einheit”.

Umfeld
Mit Umfeld gemeint ist die Beschreibung des Kontextes einer Organisation, ihre Interessensgruppen und deren Erwartungen an die Organisation in Bezug auf Umweltschutz.

Umweltaspekte
Umweltaspekte sind Aktivitäten und Dienstleistungen, die Umweltauswirkungen haben (können). Dazu gehören beispielsweise Energienutzung beim Heizen, der Verbrauch von Material wie Papier oder die Abfallentsorgung. Direkte Umweltaspekte sind diejenigen, die eine Organisation im Zusammenhang mit ihren Tätigkeiten, Produkten und Dienstleistungen kontrollieren kann. Indirekte Umweltaspekte sind das Ergebnis einer Interaktion mit Dritten und können begrenzt beeinflusst werden.

Umweltauswirkungen
Umweltauswirkungen sind positive oder negative Veränderungen der Umwelt, die direkt oder indirekt auf Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen einer Organisation zurückzuführen sind. Umweltauswirkungen entstehen im Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten wie Heizen, Bauen, Konsumieren, Wegwerfen. Von Umweltauswirkungen betroffen sein können Tiere, Pflanzen und Ökosysteme, Luft, Wasser, Boden und das Klima.

Umweltbericht
siehe Umwelterklärung und Umweltbericht

Umweltbetriebsprüfung
Umweltbetriebsprüfung ist der Begriff, der in der EMAS-Verordnung für das interne Audit verwendet wird. Die Umweltbetriebsprüfung meint, dass das Funktionieren des Umweltmanagements im laufenden Betrieb geprüft wird.

Umwelterklärung und Umweltbericht
Die Umwelterklärung ist bei EMAS das Dokument, das das Umweltengagement und die Umweltleistung einer Organisation dokumentiert. Sie dient dazu, Umweltauswirkungen und das Umweltmanagement transparent zu machen. Gleichzeitig ist die Umwelterklärung die Grundlage für die Validierung. Die Umwelterklärung richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit und muss daher – vorzugsweise im Internet – veröffentlicht werden. Beim Grünen Güggel heißt die Umwelterklärung “Umweltbericht”, ist aber ansonsten identisch mit der Umwelterklärung. Eine aktualisierte Umwelterklärung muss bei EMAS in den Jahren zwischen den Validierungsaudits veröffentlicht werden. Diese muss lediglich aktualisierte Informationen über die Umweltleistung und die Einhaltung der Rechtsvorschriften im Umweltbereich enthalten.

Umweltgutachter:innen
Umweltgutachter sind Personen oder Unternehmen, die nach dem Umweltauditgesetz befugt sind, Umweltmanagementsysteme nach EMAS zu prüfen und zu bewerten. Umweltgutachter werden in Deutschland durch die DAU (Deutsche Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter mbH) zugelassen und überwacht. Beim Grünen Hahn erfüllen die Kirchlichen Umweltrevisor:innen diese Funktion.

Umweltleistung
Mit Umweltleistung ist alles gemeint, was eine Organisation zum Umwelt- und Klimaschutz sowie dem Schutz der biologischen Vielfalt beiträgt. Das können verringerte Ressourcen- und Energieverbräuche sowie Emissionsminderungen sein, aber auch indirekte Auswirkungen wie Vorbildfunktion, Sensibilisierung und Stärkung der Motivation von Menschen, um sie zu eigenen Beiträge im Umweltschutz anzuregen.

Umweltmanagementsystem
Ein Umweltmanagementsystem ist der Teil des gesamten Managements, der die Organisationsstruktur, Planungstätigkeiten, Verantwortlichkeiten, Verhaltensweisen, Vorgehensweisen, Verfahren und Mittel für die Festlegung, Durchführung, Verwirklichung, Überprüfung und Fortführung der Umweltpolitik und das Management der Umweltaspekte umfasst. So kompliziert beschreibt es die EMAS-Verordnung. In anderen Worten: Das Umweltmanagementsystem ist ein strukturiertes Rahmenwerk, das eine Organisation dabei unterstützt, ihre Umweltleitlinien in konkretes Handeln zu übersetzen. In einem weiteren Sinne versteht man unter einem Umweltmanagementsystem Normen für Umweltmanagementsysteme wie EMAS, DIN EN ISO 14001 oder eben auch der Grüne Gockel.

Umweltpolitik
In der EMAS heißen die Umwelt- oder Schöpfungsleitlinien “Umweltpolitik”. Die Umweltpolitik beschreibt die Absichten und und die Ausrichtung einer Organisation in Bezug auf ihre Umweltleistung. Sie wird von der obersten Leitungsebene der Organisation festgelegt und bildet den Rahmen für das Umweltprogramm.

Umweltprogramm
Das Umweltprogramm ist ein Handlungsprogramm, das aus Zielen, ggf. Einzelzielen und Maßnahmen besteht und dafür Indikatoren, Verantwortlichkeiten, Zeitplan und erforderliche Mitteln festlegt.

Umweltprüfung
Die Umweltprüfung oder Bestandsaufnahme ist eine erstmalige umfassende Untersuchung der Umweltaspekte, der Umweltauswirkungen, der Umweltleistung sowie des Umfelds einer Organisation.

Validierung
Die Validierung ist die Bestätigung des Kirchlichen Umweltrevisors bzw. der Umweltgutachterin, dass die Informationen im Umweltbericht bzw. in der Umwelterklärung zuverlässig, glaubhaft und korrekt sind und den Anforderungen des Grünen Güggels bzw. der EMAS entsprechen. Bei einem positiven Ergebnis der Prüfung bestätigt der Umweltgutachter oder die Kirchliche Umweltrevisorin dies mit einer Unterschrift unter eine “Gültigkeitserklärung”.

Wesentlichkeitsanalyse
Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein Prozess zur Bestimmung der wichtigsten Themen im Umweltmanagement. Dabei werden sowohl Umweltaspekte einbezogen als auch Themen aus der Umfeldanalyse und Erwartungen der Interessensgruppen. Grundlage für die Wesentlichkeitsanalyse sind quantitative und qualitative Daten, die in der Umweltprüfung gesammelt wurden. Ein Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse ist eine Liste der bedeutenden Umweltaspekte.

Zertifizierung
Eine Zertifizierung ist der offizielle Nachweis, dass die Anforderungen der EMAS-Verordnung bzw. des Grünen Gockels eingehalten werden. Die Zertifizierung erfolgt bei EMAS durch die EMAS-Registrierungsstellen (in Deutschland sind das die Industrie- und Handelskammern), beim Grünen Hahn durch die dafür zuständigen Stellen der Kirchen und Bistümer. vgl. Validierung

Zertifizierungsstellen
Die Kirchen und Bistümer, die den Grünen Gockel in ihren Gemeinden unterstützen, haben zentrale Ansprechpartner für Information, Begleitung, Unterstützung und Zertifzierung von Gemeinden, die freiwillig den Grünen Güggel einführen möchten. A propos Güggel: In der Schweiz übernimmt diese Aufgabe der Verein oeku – Kirchen für die Umwelt.